Beide Ersatzneubauten greifen die vorhandene Körnung der ortsbaulichen Struktur auf. Das direkt an der Zentralstrasse stehende erste Haus interpretiert mit seiner gefalteten Dachform das vormalige Gebäude. Das zweite, bisher auf unbebauten Grund stehende Haus an der Gerbestrasse vermittelt zwischen der kräftigen Dachrichtung der ehemaligen Gerberei und der gekurvten Flucht des Aabaches. Insofern decken die beiden Faltwerk-Dächer gleich mehrere Aspekte ab: Masstäblichkeit, ortsbauliche Reaktionen sowie Interpretation von bestehenden Dachformen. Ein Geschäftslokal im ersten Haus auf Strassenniveau trägt zur Belebung des Strassenraums bei und setzt damit einen weiteren attraktiven Akzent. Die 2-spännig organisierten Grundrisse beinhalten 12 relativ kleine Wohnungen. Die Häuser wurden nach den Gestaltungsgrundsätzen für «Bauten am Aabach» entwickelt und stehen direkt auf der Bachmauer. Ein die beiden Häuser umlaufender Betonsockel bindet sie als «Geschwisterpaar» zusammen und vermittelt zwischen Bachmauer und dunkler Holzfassade. Das Bauen in der Kernzone untersteht der Beurteilung der Stadtbildkommission. Vor diesem Hintergrund hatten sowohl die städtebauliche Setzung als auch die architektonische Gestaltung hohen Ansprüchen zu genügen.